Ein Angebot der offenen
Kinder- und Jugendarbeit
sowie Jugendsozialarbeit
Schriftzug DBC Köln-Mülheim

Danke, Matthes: „Don Bosco" von Köln-Mülheim verabschiedet

Veröffentlicht am: 16. November 2024

Köln-Mülheim - Unzählige Gäste sind in den Don-Bosco-Club in Köln-Mülheim gekommen, um ihren Dank auszudrücken und sich zu verabschieden. Von einem Mann, der wie kein anderer für die Einrichtung steht. Matthias Marienfeld, Einrichtungsleiter des Don-Bosco-Clubs Köln, ist am Freitag, 15. November 2024, in den Ruhestand verabschiedet worden. Seine Nachfolge tritt die junge Magdalena Keil an. „Ein Wink des Himmels“, wie der engagierte 67-Jährige findet.

Freunde, Weggefährten, Fördererinnen und Förderer, Politikerinnen und Politiker, Mitarbeitende, Vertreterinnen und Vertreter der Polizei, Salesianer Don Boscos und viele Kinder und Jugendliche sind gekommen, um bei der Verabschiedung von „Matthes“, dabei zu sein.

Pater Franz-Ulrich Otto, Geschäftsführer des Don-Bosco-Clubs, kennt den exzellenten Netzwerker schon lange. Für ihn ist der ehemalige Salesianer Wegbegleiter und Freund. „30 Jahre hast du dich mit all deiner Kraft eingebracht, besonders für arbeitslose Jugendliche. Du hast jungen Menschen Perspektiven eröffnet und ihnen Hoffnung und Zuversicht gegeben", sagt Otto. Im Club und in Mülheim sei er eine Institution. Der Dank geht auch an seine Frau Angelika, die immer großes Verständnis hatte und vor allem viel Geduld.

Für Pfarrer Stefan Wagner von der Pfarrgemeinde St. Clemens und Mauritius ist Matthias Marienfeld das Gesicht der lebendigen Kirche: „Dein Handy war nie aus. Du hast immer geholfen und unterstützt, warst aber auch ein kritischer Geist, der dabei immer auf das gute Miteinander gerichtet war. Deine wertvollen Impulse gibst du sicher deiner Nachfolgerin Magdalena Keil mit auf den Weg. Und ich bin sicher, dass du ein guter Lehrmeister warst.“

Einsatz mit viel Leidenschaft und Herzblut

Pater Reinhard Gesing, Provinzial der Salesianer Don Boscos in Deutschland, ist beeindruckt von der Leidenschaft und dem Herzblut, mit dem der ehemalige Salesianer 30 Jahre lang seiner Berufung für junge Menschen nachgegangen ist. Sein unermüdlicher Einsatz basiere auf den drei Säulen: Vernunft, Liebe und Religion. Sein gesunder Menschenverstand und sein Glaube an den guten Kern im jungen Menschen stehe für die Vernunft; dazu kommen seine „tatkräftige Liebe“ und sein christlicher Glaube, dass jeder Mensch ein Abbild Gottes ist und seine Würde zu schützen ist. So sei er in den 30 Jahren zum „Don Bosco von Köln-Mülheim" geworden.

„Die jungen Menschen brauchen solche Orte wie den Don-Bosco-Club, an dem sie Wertschätzung erfahren. Sie brauchen Anwälte, die sich für sie einsetzen. Und wir alle brauchen Ihre Hilfe, um solche Orte aufrecht zu erhalten. Bleiben Sie uns auch in Zukunft treu, engagieren sie sich ehrenamtlich oder spenden Sie - den Sparmaßnahmen der Stadt Köln zum Trotz", appellierte der Provinzial in seiner Rede.

 

Fotos: Justina Delling

Der Lions Club in Köln unterstützt den Don-Bosco-Club schon seit 27 Jahren. Vorsitzender Thomas Luber betont, dass das Geld hier gut angelegt ist und 1:1 ankomme. Und das hänge auch mit dem Multitasker Matthias Marienfeld zusammen. Auch in Zukunft würde die Unterstützung weitergehen, denn bei Magdalena Keil sei das Haus in guten Händen.

Reinhard Linke, Vertreter der ehrenamtlichen Helfer, ist von dem bedingungslosen Blick auf den Menschen beeindruckt. Er lebe zu 100 Prozent die salesianischen Werte. „Matthes hat ein Herz voller Liebe, Ohren, die immer zuhören, und Hände, die immer helfen.“

Michael Ewald, Leiter Offene Kinder- und Jugendarbeit im Don-Bosco-Club, hat 17 Jahre mit „Matthes“ zusammengearbeitet. „Dir entgeht bei den Menschen nichts, du merkst sofort, wenn es ihnen nicht gut geht oder sie etwas brauchen. Und du hast uns allen in deinem Team immer so viel zugetraut und sogar das Schrauben beigebracht„, schmunzelt Ewald. Das Don Bosco Zitat „Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen“ passe zwar sehr gut zu ihm. „Allerdings bezweifele ich, dass dir dies mit den Spatzen im Ruhestand gelingt“.

Nachfolgerin wird Magdalena Keil

Für Amrin aus der Notschlafstelle ist der scheidende Einrichtungsleiter das Herz und die Seele Don Boscos. „Du warst für mich wie ein Vater. Du hast mir das Gefühl gegeben, wieder ein Mensch zu sein. Du warst immer da für uns, hast uns den richtigen Weg gezeigt, das werden wir nie vergessen.“

Zum Schluss geht der Blick in die Zukunft. Der Geschäftsführer des Don-Bosco-Clubs, Dr. Carl Müller-Platz, stellt Magdalena Keil (34) vor, die in Zukunft den Mülheimer Club leiten wird. Sie tritt in große Fußstapfen, wird aber auch neue Impulse setzen. Die junge Frau aus der Eifel hat einschlägige Erfahrung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. „Ich bin saufroh, dass wir Magdalena gefunden haben. Sie ist Kauffrau, Erzieherin und studiert nebenher. Eine liebenswürdige Person, die auch den Vorteil mitbringt, dass sie nicht so chaotisch ist, wie ich bin, und besser organisieren kann“, freut sich Matthias Marienfeld.

Dann ertönt ein letztes Ständchen von allen: „Matthes, das heißt offene Türen, … du saßt nie auf hohem Ross, … hilfst allen Menschen, ob groß oder klein, und sagst nicht gerne nein". Und dann die letzte Zeile: „Der Abschied fällt uns allen so schwer“. Und das glaubt man jedem sofort aufs Wort. Eine „Berliner“ Institution geht, aber das Handy bleibt für alle Fälle eingeschaltet.

RefÖA/Kirsten Prestin